Das Bautagebuch - eingegipst

Auch das passiert im Februar: Erste Gehversuche im Gips-Gießen, wieder etwas, was ich noch nie vorher gemacht habe. Aber Bange machen gilt nicht, also ran! Die Spörle-Formen der Firma Walter & Söhne aus Neckargemünd haben mich von Beginn an fasziniert. Unten ein Bild aus dem aktuellen Katalog - solche Arkaden gibt es hier im Ruhrgebiet zu Hauf. Aber es sind nicht nur die Arkaden, auch die Laderampen und andere Produkte sind begeisternd. Nahezu ausflippen könnte ich bei den hinreißenden Hinterhoflandschaften - aber ob ich mich da mal ´ran traue?


Mit freundlicher Genehmigung der Fa. Walter & Söhne, Neckargemünd

Der Start also mit den Arkaden und einem Tunnelportal. Der Arbeitstisch verwandelt sich in eine Gipser-Werkstatt. Meine ersten Erfahrungen: wichtig scheint mir neben dem Auspinseln mit Netzmittel das sanfte Einpinseln der Form mit der Gießmasse selbst zu sein, bevor man sie in Gänze flutet. Bläschen und eine nicht gut ausgeformte Ecke hatte ich erst, als ich diesen Arbeitsschritt einmal wegließ. Ansonsten: unkomplizierte Herstellung, die nach etwa zwei Stunden (ich warte in der Regel einfach etwas länger)...

...mit dem Ausformen endet. Auch das völlig unproblematisch. Bei dicken Mauern, etwa den gebogenen Tunnelinnenwänden (mit Rücktrittsnischen!), muss man etwas vorsichtig zu Werke gehen, aber es flutscht. Dann wird man belohnt...

...mit wunderbar strukturierten Produkten. Natürlich muss jetzt noch der Pinsel wedeln, aber das kommt auch noch, Fotos auf den nächsten Seiten. Als Gießmasse habe ich Keraflott genutzt, aber ich werde auch an anderen Stellen noch anderes Material, etwa Alabastergips, ausprobieren.

Zum Geburtstag gab es von der Bergbau-Fraktion der Familie Kohle, also kein Schotter (KEIN GELD!) sondern richtige Ruhrkohle. Was macht man damit? Ich weiß es auch noch nicht so richtig, eine Zeche wollte ich eigentlich nicht auf die Anlage stellen, auch wenn zur Kohle als Gimmick noch sechs Bergleute der Grube Preiser gereicht wurden. Erst einmal habe ich einen Teil des schwarzen Goldes zu Ladegut verarbeitet. Auch wieder Neuland für mich. Ich habe von Styrodur-Platten passende Streifen für meine offenen Güterwagen abgeschnitten und mit dem Lötkolben ein wenig strukturiert. Mein 4jähriger Neffe: "Sieht aus wie eine Mondlandschaft" - Recht hat er.

Dann wurde die Oberseite mit schwarzer Farbe eingedeckt, damit es durch die Lücken nicht grün durchschimmert und anschließen wurden mit einer Wasser-Latex-Mischung Kohlen aufgeklebt. Nach dem Trocknen wurden Lücken nochmals gefüllt und anschließend die ganze Ladung wie beim Gleise schottern mit der Wasser-Latex-Mischung erneut festgeklebt. Sieht gut aus, auf jeden Fall gibt es nun als Rangierfahrt aus der nahen Grube einen Kohlenzug, der von der V 36 bestens bewältigt werden kann. Ich sehe gerade, ich muss beim nächsten Programmierdurchgang das Rangierlicht dimmen. Ist etwas aufdringlich...

Und noch etwas passiert im Februar, in den letzten Tagen des kurzen Monats: ein beliebter Abstellplatz für alles, was gerade im Weg herumliegt, wird seiner Funktion beraubt!

Alles muss weg, muss irgend wo anders zwischengelagert werden, denn heute ist der erste Spatenstich für...

...Anlagenteil 4 - ein fest montiertes Zwischenstück, dass den Sprung durchs Zimmer ermöglichen soll. Links wird eine herausnehmbare Platte den Anschluss an den Hauptteil schaffen, nach rechts geht es mit zwei transportablen Teilen bis an den Bahnhof. Aber da denke ich noch nicht weiter dran, erst einmal werde ich hier Erfahrungen sammeln mit solchen temporären Übergängen, das habe ich jedenfalls noch nie gemacht. Aber wenn ich mir so eine FREMO-Anlage* ansehe mit der Unzahl an Verbindungen zwischen den einzelnen Modulen, dann kann das sooo schwierig nicht sein.


Mit freundlicher Genehmigung von Thomas Woditsch - herzlichen Dank!

*FREMO ist der Freundeskreis Europäischer Modellbahner. Bei den großen Treffen bringen die Mitglieder eigene Module mit, die dann zu giangtischen Anlagen zusammengstellt werden - für ein Wochenende. Wer das noch nie gesehen hat und sich davon ein Bild machen will, der sollte mal hier klicken. Ich habe das erst nicht gelaubt, aber das ist keine Fotomontage! Jahrestreffen in Riesa 2016 zum 35. Gründungsjubiläum. Da gibt es tausende solcher Trenn- und Übergabestellen! Und ich ziehe den Hut vor den Organisatoren einer solchen Anlage. Da wird wochenlang vorher ein genauer Plan erstellt, welches der anreisenden Module wo hinkommt - unglaublich. Ich frage mich, warum man die FREMO-Menschen nicht mit der Organisation der Corona-Impfungen beauftragt hat - dann wären wir schon wesentlich weiter. Ich bin auf jeden Fall weiter gekommen - der Unterbau ist fertig und so geht Timmerbruch in den März...

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