Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen

Ein Drama in drei Akten

Der 1. Akt - Vorspiel, Vorwort, Prolog - was auch immer

Ich möchte mich gleich zu Beginn gegen jeden Vorwurf des PIKO-Bashing verwahren. Die Loks von PIKO zählen für mich zu den wirklich tollen Modellen im HO-Bereich. Sie sind sehr gut nachgebildet, vor allem: an den entsprechenden Stellen detailliert und geben damit das Original hervorragend gut wieder. Dazu ist die technische Ausstattung vorbildlich. Die Stromabnahme etwa, ein Punkt, der mich bei vielen Produkten stört, ist hier fast immer optimal geregelt. Alles was Räder hat dient auch der Stromabnahme, sehr gut! Auch der restlichen Ausstattung - Motoren, Getriebe, Schwungräder usw. usw. - merkt man die Erfahrung des Traditionsunternehmens an. Schon zu DDR-Zeiten wurden die Produkte aus Sonneberg bei uns im Westen geschätzt. Alles in allem ein im Vergleich zu den Mitbewerbern hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber jetzt kommt das große ABER!


Ich will doch nur spielen - Tag und Nacht

Ich habe eine Modellbahn, weil ich damit spielen will. Natürlich bin ich begeisterter Bastler, sonst hätte ich an diesem Hobby wenig Freude. Letztlich macht die Bastelei ja einen großen Teil der Modellbahnerei aus. Aber: das alles sind - jedenfalls für mich - doch nur die Mittel zum Zweck, um die nötigen Vorarbeiten für das zu schaffen, was dem Protagonisten am Ende des Tages als Ziel vor Augen steht: eine betriebsfertige Anlage und viel Spaß am Fahrbetrieb. Ich will doch nur spielen - darum habe ich auch keine Lust, mich in irgendeinem Nebenaspekt zu verlieren. Decoder programmieren ist okay, aber will ich dazu wirklich stundenlang am Programmiergleis stehen und immer und immer wieder versuchen, Probleme zu lösen, die es eigentlich gar nicht geben müsste? Will ich wirklich in die langen Listen der CVs jenseits von 200 einsteigen, mich in den vielen Zuordnungen der Funktionen verlieren und mich zwischen Bytes und Bits verirren? Eigentlich nicht!


So fuhr sie früher in Dortmund: PIKO 78 mit 3yg-Umbauwagen und Steuerwagen

Bei mir steht vor allem das Mapping im Vordergrund. Ich möchte auf eine möglichst ähnliche Belegung der Funktionstasten bei meinen Fahrzeugen zurückgreifen können. Und ich möchte die wichtigsten Funktionen auf der ersten Ebene meiner WLAN-Maus finden. Alles, was ich des Öfteren benötige. Der schäbige Rest ist dann via Shift oder gar Doppelshift erreichbar. Genau für dieses Problem haben die genialen Mütter und Väter der Decoder-Elektronik das Mappen erdacht. Bei ZIMO (ganz großes Lob) ist das wirklich in wenigen Minuten für ein Neufahrzeug erledigt. ESU und D&H nötigen zu dieser Aktion schon zur Nutzung von etwas mehr Gehirnschmalz, alte TRIX-Decoder - mein heiß geliebter VT75 - zwingen zum tieferen Eindringen in die Welt der CVs. Aber das alles bleibt überschaubar, geht am Ende prima, manchmal mit Hilfe aus den Foren, auf jeden Fall einfach und mit geringem Zeitaufwand auf dem Programmiergleis. Nur bei PIKO habe ich mir die Zähne ausgebissen.


Jedes Triebfahrzeug hat eine Karte mit der Tastenbelegung

Ich habe mich anfangs dagegen gewehrt, bin dann aber doch den Weg des kleinsten Widerstandes gegangen: mir war einfach meine Zeit zu kostbar. Also zog irgendwann der Programmer in Timmerbruch ein. Und weil es (anfangs) damit ohne Probleme klappte, ich sogar richtiggehend begeistert war, kam eine weitere PIKO-Lok dazu und beim Auspacken - neudeutsch: Unboxing - fiel ich aus allen Wolken. Ein kleiner unscheinbarer Zettel informierte mich darüber, dass der Decoder vor Inbetriebnahme upgedatet werden sollte, um die volle Funktionalität zu genießen. Man kauft also eine nicht vollständig nutzbare Lok? Ein Schelm, der hier was Böses denkt: dieses Update ist - natürlich - nur mit dem PIKO-SmartProgrammer möglich. Oder man lässt es bei seinem Fachhändler aufspielen. Ob die von dieser Regelung Kenntnis haben und wie das dann bei einem Versender ablaufen soll - Lok wieder einpacken, zurückschicken, updaten lassen und anschließend erneut über den Postweg empfangen - keine Ahnung. Von den zusätzlichen Portokosten mal ganz abgesehen. Es ist einfach unglaublich.

Schon mit den 4.1-Decoder sorgte PIKO diesbezüglich für Furore: die Decoder ließen sich nicht schadlos zurücksetzen. Auch da musste dann der Fachhändler aushelfen - eigentlich nicht zu fassen. Was würden wir von einem Autohersteller denken, dessen Autoradio nur mit einem kostenpflichtigen Zusatzgerät in der Lage ist, den Lieblingssender einzustellen? Und dessen Gerät bei Fehlbedienungen mit dauerhaften Fehlfunktionen bis hin zum völligen Absturz droht? Das käme nicht gut, oder?

"Dann kauf doch die Lok einfach ohne Decoder und bau´ einen anderen ein" - Empfehlung aus den Foren. Und gleich die wütenden Antworten anderer: anscheinend ist auch das nicht für alle Loks ein guter Weg, jedenfalls melden die User, dass PIKO wohl auch bei der externen Beschaltung eigene Wege geht. So sind die Sonneberger Decoder in den einschlägigen Foren zu gehassten Objekten geworden. Schade.

Warum PIKO überhaupt eine weitere Decoder-Familie auf den Markt werfen musste? Keine Ahnung, warum man am Thüringer Schiefergebirge der Meinung war, es besser zu machen als die vielen anderen Decoder-Hersteller - auf jeden Fall aber wurde die Welt der Lokdecoder um eine weitere Variante bereichert. Die Weltspielwarenstadt wollte wohl auch auf diesem Parcours ein paar eigene Pflöcke einrammen. Ihr merkt, mein Groll auf PIKO ist schon enorm. Obwohl die schönen Modelle aus Sonneberg auf jeder Anlage in der ersten Liga spielen. Aber nun zum Objekt der Erlösung oder des endgültigen Wutausbruchs, dem PIKO SmartProgrammer.

Der 2. Akt - nun wird´s ernst

"Also, was soll ich sagen: Licht und Schatten, aber sie macht Spaß, diese 160-Euro-Anschaffung." - so habe ich diesen Bericht anfangs mal begonnen.

Die Fakten: PIKO hat grob gesagt zwei Familien am Start, die 4.1- und die aktuelle 5.1-Familie. Sie nennen sich SmartDecoder und wie die meisten anderen Firmen auch, bietet PIKO eine kostenpflichtige Hardware-Lösung an, um diese Decoder zu programmieren, eben den SmartProgrammer. Nun habe ich eigentlich keine Lust, von jedem Decoder-Anbieter (bei mir sind Decoder von fünf Anbietern am Start) auch immer gleich einen passenden Programmer zu kaufen, meist teurer als ein hochwertiger Lok-Decoder. Und das ist fürs Mappen bei den anderen Anbietern auch gar nicht nötig. Nicht so PIKO. Hier ist selbst für das Umstellen einfacher Funktionen das Ändern mehrerer CVs nötig, oft muss dann sogar auf die Ebene der Bits und Bytes hinabgestiegen werden. Man könnte es sicher schaffen, allerdings ist dazu ein enormer zeitlicher Aufwand nötig. Einmal um sich in die Theorie einzuarbeiten und dann für die praktische Tasten-Kür. Absolut keine einfache Aufgabe. Dazu kommt eine große Gefahr, denn anders als bei anderen Herstellern lassen sich die 4.1-Decoder nicht in den Grundzustand zurück setzen. Davor wird sogar gewarnt, denn das kann zum Verlust von Einstellungen führen, sogar zum völligen Versagen des Decoders! Also schwebt hier ständig das Damokles-Schwert des Decoder-GAUs über dem Tastenclown! Sehr kundenunfreundlich! Immerhin verkündet PIKO stolz, dass sich die Decoder der 5.1-Familie jetzt vollständig zurücksetzen lassen, ohne irgendwelche Verluste! Puh, welch Triumph der Technik! Aber ich habe ja nun den Programmer!


Versuchobjekt und vor-geschädigtes Sorgenkind: VT 98 aus Sonneberg

Der Programmer reist sehr gut verpackt mit Netzteil (noch ein Netzteil!) und Kabel an. Leider gibt es nur eine Schnellstart-Anleitung. Laut PIKO sollen die kurzen INFO-Texte im Programm eine ausführliche Anleitung ersetzen. Diese kleinen Fenster öffnen sich, wenn man die Info-Symbole an den einzelnen Buttons anklickt. Aber sie erklären nichts, sie zeigen nur, was man unter diesem Button machen kann. Hilft oft nicht wirklich weiter. Das machen allein die sehr guten Erklär-Videos auf PIKOs Youtube-Kanal. Da gibt es vier etwa einstündige Beiträge, in denen Detlef Richter (fast) alles erklärt und zeigt. Nur: wenn ich irgendwo unterwegs stecken bleibe, müsste ich mich durch das Videomaterial wühlen, um (hoffentlich) jene Stelle zu finden, an der die jeweilige Aktion erläutert wird. Immerhin gibt es stets ein kurzes Inhaltsverzeichnis im ersten Beitrag. Trotzdem: das als gute Idee zu verkaufen, grenzt schon fast an Unverschämtheit. Und Richter erklärt eben nur fast alles. Manche Funktionen sind nicht weiter dokumentiert. So weiß ich bis jetzt immer noch nicht, was es mit der ominösen "Sanftanfahrrampe" auf sich hat und wie ich mit der "Stopp-Zeit bei Richtungswechsel" umgehen soll. Alles nur über zeitaufwändiges Trial&Error zu erschließen. Wenig professionell.

Youtube-Video SmartProgrmmer Teil 1
Youtube-Video SmartProgrmmer Teil 2
Youtube-Video SmartProgrmmer Teil 3
Youtube-Video SmartProgrmmer Teil 4

Die Installation geht auf jeden Fall schnell von der Hand. Da es hier im Hause keine Windows-Computer gibt, wird der SmartProgrammer via WLAN mit dem iPad verbunden. Funktioniert schnell und völlig problemlos. Die Verbindung kann auch über das hauseigene WLAN laufen, das habe ich aber nicht ausprobiert. Mein total vermurkster VT 98 ist der erste Kandidat. Er hat einen SmartDecoder 4.1 Sound PluX22 eingebaut. Hier hatte ich schon mehrmals versucht, zu Fuß weiterzukommen. Siehe oben - ohne Erfolg, aber nicht ohne Schaden, denn das Hecklicht leuchtet nicht mehr. Also jetzt: Decoder erkennen - klappt - und sofort kommt der Hinweis, dass es für den Decoder ein Update gibt. Anklicken - und zack, ist das Update auch schon geladen. Prima!

Da ich hier am VT schon viele herum probiert, ihn auch in Teilen schon zurück gesetzt habe, möchte ich gerne das Projekt komplett neu von der PIKO-Website aufspielen, also mit einem jungfräulichen Decoder beginnen. Auch das lässt sich gut an. Das Projekt wird geladen, nach einigem Hin und Her ist mir klar, wie ich es auf den Lokdecoder übertragen kann. Da kommt dann die Meldung, dass dies 19 Minuten dauern wird. Kein Problem, ich muss ja nicht daneben sitzen und zuschauen. Einige Fenster wechseln sich ab, nach weniger als zwei Minuten kommt schon die Meldung, dass jetzt "abgeschlossen" wird. Aber: diese Meldung wird auch unverändert noch nach 20, nach 30 und nach 90 Minuten gezeigt - da hat sich also irgendwer aufgehängt. Alles noch einmal von vorn (insgesamt habe ich diese Prozedur viermal durchlaufen). Geht schon mal nicht.


Fehlermeldungen wie diese kamen mehrfach - und who the fuck ist bloß diese SUSI?

Immerhin aber hat sich der Zustand des Triebwagens danach verbessert. Das Rücklicht leuchtet wieder und ich kann im Programmer die wenigen Funktionen des Fahrzeugs mappen, so dass es zu meinen anderen Loks passt. Geglückt, nur die mehrmals abgebrochene Neuladung des gesamten Sound-Projekts lässt mich nachdenklich sein. Und Wahrschau: bei manchen Aktionen ruckelt der Triebwagen nicht nur, er fährt sogar los und kann nur durch Unterbrechung der Stromzufuhr gestoppt werden. Also besser nicht an der Tischkante arbeiten! Und grundsätzlich: der Programmer hängt sich mehrfach zwischendurch auf, lässt sich nicht mehr beeinflussen, macht einfach weiter mit dem was auch immer er gerade macht. Und das auch wenn die App auf dem iPad geschlossen wird - da hilft dann nur das Steckerziehen. Aber man ist ja Kummer gewöhnt, und der hält sich zum Glück in Grenzen!

Aber natürlich lasse ich den Mut nicht sinken. Gleiches Prozedere mit meiner 78, eine meiner Lieblingsloks und ebenfalls mit 4.1-Decoder. Hier klappt alles wie gewünscht: das Soundprojekt wird komplett neu auf den Decoder geladen, das Mappen funktioniert auf Anhieb und dann ändere ich noch ein paar andere CVs - die üblichen Verdächtigen eben von CV2 bis CV29. Alles fehlerfrei. SO muss das sein.


Für 160 Ocken fast so einfach wie bei ZIMO - Tausch der Funktionstasten -

Meine V160 ist als dritte im Bunde an der Reihe. Hier gibt es mehrfach Fehlermeldungen. Obwohl das Projekt auch hier original geladen wurde, wird mir mitgeteilt, man erkennen den Decoder nicht und auch das Projekt sei nicht von dieser Welt. Erkennt der Programmer sein eigenes Projekt nicht? Durch mehrere Abläufe versuche ich, den Fehler zu reproduzieren. Immer wieder ploppen die hässlichen Fenster auf. Zweimal stürzt das Programm ab, friert die App ein. Aber: die Daten sind da, und so kann ich die Lok am Ende ebenfalls wie gewünscht programmieren.


Und das bei gerade frisch eingelesenem Projekt - merkwürdig!

Noch besser wird es dann mit der BR 93. Sie hat schon den 5.1-Decoder und kann also notfalls komplett durch einen Reset wieder zurück gesetzt werden. Das gibt immer Sicherheit und macht Mut, auch mal etwas auszuprobieren, wenn man nicht ganz sicher ist. Aber das alles ist hier nicht notwendig, denn es ist praktisch ein Paradebeispiel und da ich jetzt schon etwas familiärer mit dem Programmer bin, ist nach dem erfolgreichen Neuladen des Projektes die ganze Mapperei in wenigen Minuten erledigt. Jetzt werde ich mutig! Schließlich können hier alternative Beschleunigungs- und Bremswerte per Knopfdruck geschaltet, also schwere Güterzüge oder leichtfüßige Lokleerfahrten simuliert werden. Einfach auf eine Funktionstaste gelegt wird der Spielspaß noch einmal deutlich vergrößert.


Hier sind die alternativen ABVs

Kleiner Schönheitsfehler: während die verschiedenen ABVs auf der Ebene des Fahrverhaltens als ABV 1 (normales Fahrverhalten durch CV 3ff festgelegt) und Alternativen als ABV 2 und 3 aufgeführt werden, findet man sie später bei den Funktionstasten als ABV und ABV1 und 2 - ABV1 entspricht also der ABV 2 und ABV2 der ABV 3 - aber dieses Durcheinander in der Nomenklatur lässt uns ja nicht verzweifeln, wir sind doch flexibel!


Und hier heißen sie etwas anders - macht nix, das bringt uns nicht um

Auf jeden Fall programmiere ich die Lokleerfahrt mit sehr zügigem Beschleunigungs- und Bremsverhalten (später klappt das auch bei den 4.1-Decodern!) und weil die Lok dann ja allein fährt, will ich auch gleich die Schlussbeleuchtung passend dazu haben. Da die - natürlich - richtungsabhängig ist, programmiere ich diese F-Taste gleich zweimal - und es klappt. Wahnsinn! Für schwere Züge gibt es sogleich eine weitere ABV mit höheren Werten. Alles kein Problem. Zwischendurch verändere ich immer gleich auch ein paar Lautstärken und stelle das Bremsenquietschen so ein, dass es zwar hörbar ist aber nicht auf die Nerven geht. So ganz leicht nur - nach mehreren Versuchen ist auch das erledigt. Bei den 4.1-Decodern scheint die Funktion Rangiergang lediglich die Geschwindigkeit zu begrenzen und das Spitzenlicht auf beiden Seiten einzuschalten, denn Beschleunigung und Verzögerung bleiben deutlicht spürbar. Ich möchte aber im Rangiergang die volle Kontrolle haben, ohne jede Verzögerung. Auch hier helfen die alternativen ABVs - beide auf Null gesetzt und durch die Rangiergang-Taste aktiviert bekommt die Lok genau die Fahreigenschaft, die ich mir zum Rangieren wünsche. Ich bin schon ein bisschen begeistert! Vor allem: jetzt geht´s richtig schnell!


Jetzt auch für Lok-Leerfahrten und für schwere Güterzüge bestens gerüstet

Fazit: Abgesehen von den Kosten für den Programmer (der ja auch erst seit Kurzem wieder lieferbar ist) und meinem unverändert kritischen Blick auf diese Geschäfts-Politik geht das Programmieren der PIKO-Loks mit dem SmartProgrammer schnell von der Hand. Vor allem, wenn es sich um einen 5.1-Decoder handelt. Und es macht richtig Spaß, da vergibt man großzügig die kleinen Macken und Schönheitsfehler. Solange das Ziel erreicht wird, ist alles gut! Weiteren PIKO-Loks in Timmerbruch steht nun nichts mehr im Wege, und das ist eine richtig gute Nachricht! Warum mein oller Schienenbus da Probleme bereitet - ich konnte es nicht nachvollziehen. Am Ende aber war ja auch er wunschgemäß umgemappt. Schön wäre eine umfassende Dokumentation, die wirklich ALLE Möglichkeiten von Decoder und Programmer erläutert. Und mein ganz großer Wunsch wäre eine Vereinheitlichung in der Decoder-Landschaft. Aber ich fürchte, das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben. Wir Modellbahner sollten der ganzen Mischpoke der Decoder-Hersteller mal den Mittelfinger zeigen.

Der 3. Akt - zu früh gefreut

Es passierte ein paar Wochen später, da hatte ich, den Programmer im Rücken, eine weitere Lok bei PIKO gekauft, eine zweite V160. Nach den positiven Erfahrungen mit dem Gerät - siehe oben - konnte mir ja nun nichts mehr passieren. Doch weit gefehlt! Als ich die neue Lok mappen wollte, gab es plötzlich und ohne jede Vorwarnung eine bitterböse Überraschung: der Programmer selbst verlangte nun ein Update. Ist ja nun bei einer solchen Hardware eigentlich kein Thema, aber hier doch. Der Programmer wird nämlich auch für iPhone oder iBook beworben. Als MACianer war das für mich die Grundbedingung dafür, dass ich hier 160€ berappt habe. Aber nun, für ein Firmware-Update, wird plötzlich ein Windows-Rechner nötig! So etwas gibt es bei uns im Hause und in meinem näheren Freundeskreis nicht und ich möchte auch nicht andere darum bitten, auf ihrem Rechner irgend eine Software zu installieren, nur damit ich meine PIKO-Loks weiter mappen kann. Denn die plötzliche Forderung nach einem anderen System ist ja nur die eine Sache. Eine andere ist die Tatsache, dass der Programmer von Stund´ an jede weitere Arbeit verweigert - jede Aktion wird mit dem Fenster der Update-Forderung abgeblockt. Das Gerät ist also nicht mehr nutzbar, auch nicht zum Ändern etwa von Daten, die mit der alten Firmware-Version geschrieben wurden.

Fragen - und später auch Beschwerden - an die PIKO-Hotline wurden mit standardisierten Antworten gekontert oder blieben - bei weiterer, gezielter Nachfrage - unbeantwortet. Oder man antwortete mit Informationen, die weder angefragt noch hilfreich waren. Telefonisch hatte ich nach mehreren Versuchen keine Lust mehr auf die Zeitvergeudung in der Warteschleife. Letztlich habe ich das Problem dem Verkäufer (in diesem Fall bessere Preise) geschildert und wegen der Nichteinhaltung von zugesagten Produkteigenschaften - Bedienung mit iPhone & Co. - die Rückgabe angekündigt. Bessere Preise hat mir dann zugesagt, das Gerät für mich upzudaten. Also den Programmer verpackt und nach Aspach geschickt, drei Wochen später war er wieder da und alles funktioniert. Gretchenfrage: wie lange, wohl nur bis zum nächsten Update...

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