Ein Fels ist ein Fels ist ein Fels

Ja, ganz ehrlich: da hatte ich schon Manschetten. WIE zum Teufel sollte ich natürliche Felsen machen? Denn die gibt es zu Hauf, ganz klar. Habe ich ja schon beschrieben, warum bei Modellbahnanlagen in der Regel Mittelgebirgslandschaften nachgebildet werden, warum man Tunnel, Stützmauern, steile Böschungen und natürlich Felsen braucht. Auf manchen Anlagen wird hier sehr vorbildnah gearbeitet, es werden sogar unterschiedliche Gesteinsarten nachgebildet, natürlich in der typischen Formation. War mir alles zu umständlich. Am Ende habe ich auch hier beschlossen, mich auf das Grundsätzliche zu beschränken: ein Fels ist ein Fels ist ein Fels - und fertig. Die Natur bietet ein derartiges Spektrum an Formen und Farben - eigentlich kann man nichts falsch machen. Und wenn wirklich mal ein/e Geolog:in zum Spielen kommt und hier gewisse Unstimmigkeiten reklamieren sollte - es ist kein geologischer Lehrpark, Anregungen sind immer willkommen - im nächsten Leben werde ich sie dann umsetzen. Und meckernde Geologen m/w/d bekommen einfach eine knifflige Rangieraufgabe, da kommt er/sie/es auf andere Gedanken.

In der Regel sind die Felsen direkt in den Gips modelliert oder mit dem Pinsel und einem Spatel ins Toiletten-Papier gedrückt. Meist habe ich so eine Art waagerechte Schichtung versucht, irgendwie habe ich die Spachtelmasse oder den Gips auf felsig getrimmt. Bei waagerechten Flächen kann man dann später einfach kleine Grasinseln gestalten, nimmt den brutalen Gesteinen ein wenig die furchteinflößende und bedrohliche Wirkung.

Die meisten Felspartien sind auf diese Weise direkt "vor Ort" entstanden. Ein paar prominente Gesteinsformationen habe ich mit gegossenen Einzelstücken gestaltet (Woodland) - etwa den Schorveskopf hoch über Timmerbruch. Das schien mir angemessen und ich finde, diese Formation sieht klasse aus. Der echte Schorveskopf hier in Dortmund ist etwas weniger auffällig, nur eine Erhebung, die wir beim berühmten Viermärker Waldlauf zu bewältigen hatten, jeden Samstag 19 Kilometer in 100 Minuten. Und den Schorveskopf hoch schaffte man nur Fuß vor Fuß, schnaufend, fluchend, aber oben angekommen gab´s dann Endorphine im Überfluss. Jogger kennen das Gefühl. Eigentlich alle Menschen, die eine Herausforderung gemeistert haben.

Das Färben geschieht mit stark verdünnten Farben und ist viel einfacher als gedacht. Woodland zeigt das in einem Video sehr anschaulich, so ungefähr habe ich es auch gemacht, im Bautagebuch zeige ich das ab Seite 25.
Wichtig sind m.E. drei Dinge:
1. sollte der Fels mit hellem, auch weißem Material gestaltet werden. Irgendwann habe ich Felsen mit dunkel eingefärbtem Gips gemacht, das war am Ende sehr schwierig zu bemalen.
2. wichtig ist das Vermalen und damit das Mischen auf dem Fels selbst, z.B. mit einem nassen Pinsel etwas Rot aufnehmen (oder Grün oder Blau) und damit in dem grau/gelb/braunen Geschmier herumwedeln - einfach probieren. Notfalls kleines feuchtes Schwämmchen, damit kann man alles wieder ändern - oder sogar verbessern!
3. es ist manchmal kaum zu sehen und gerade daher entscheidend für das realistische Aussehen: das Trockenbürsten! Man soll seinen besten Pinsel dafür nehmen - sagen die Profis. Ich mache es mit einem dicken Kosmetikpinsel für ein paar Cent, war Teil in einem Billig-Pinsel-Set für Feinarbeiten in meist weiblichen Gesichtern - geht richtig gut. Anfangs habe ich gezweifelt, ob diese Technik irgend etwas bringt, inzwischen bin ich ganz überzeugter "Bürster".


Farben - alles ist erlaubt!

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