Lauter Landschaft - soweit man sehen kann
Landschaft? Na klar gibt´s auch Landschaft! Selbst die hat heute eine ganz andere Qualität als 1960 - damals streute man einfach gefärbtes Sägemehl auf den Gips. Fertig! Damit der nicht weiß durchleuchtete, habe ich den Gips später immerhin schon mit braunem Pulver angefärbt. Heute werden Grasfasern verschiedener Längen und Farben elektrostatisch "aufgeschossen" auf einen vorher mit vielen verschiedenen Materialien gestalteten Boden. Sieht wirklich aus wie eine Wiese, wie ein Waldboden, wie ein verwildertes Unkrautfeld. Toll!
Gips-Berg und Sägespäne in zwei (2!!) Farben - wir hatten ja nichts...
Und Gips? Nur noch in Spezialfällen. Alles andere kann durch extrudiertes Polystyrol schneller, einfacher und mit sehr geringem Gewicht dargestellt werden. Letzteres ist wichtig wenn man Module gestaltet, die noch tragbar bleiben sollen. Büsche allerdings mache ich noch heute aus Islandmoos. Aber auch mit Seegras, auf jeden Fall kommt mir da die Elektrostatik zu Hilfe. Und die Erfahrungen der vielen Kolleg:innen. Das finde ich überhaupt toll! Das Internet hat auch die Modellbahnerei gravierend verändert. Tipps, Kniffe, besondere Techniken - manchmal als Video - irre, wenn man von den Profis oder jenen Freizeit-Künstler:innn lernen kann, die da schon weiter sind. Denn es gibt sie, erfreulich viele Modellbahnerinnen tummeln sich in der Modellbahnwelt und den artverwandten Gewerken. Im Bautagebuch zeige ich u.a. auf den Seiten 36 und 38 meine Baumschule.
Echte Bäume (mit Stamm) oder einfaches Gewölle zum Dazwischenstopfen
Das kleine Modul IV - auf einem Aktenschrank - war mein Übungsterrain. Während ich auf dem Hauptteil noch mit dem Gleisbau beschäftigt war, habe ich mich hier ab und an im Landschaftsbau ausgetobt. So hatte ich ein wenig Abwechslung vom öden Verkabeln und der Sklavenarbeit des Schotterns. Und konnte Dinge ausprobieren und Erfahrungen sammeln.
Eigentlich einfach - Büroschrank mit Seitenteil
Die Streckenführung - eine einfache geschwungene Kurve. Hinten zu erkennen: Modul III, von da kommt das Gleis aus dem Hauptteil und geht dann sanft geschwungen auf Modul IV weiter.
Jetzt liegt schon das Gleis, beschwert durch Hantelscheiben, da es nur geklebt ist. Ich habe hier die Moosgummi-Streifen von Woodland benutzt, und natürlich den dazu gehörenden Spezialkleber. Der hält tatsächlich. Aus meiner Zeit als Skipper weiß ich, wie schwierig es ist, Moosgummi dauerhaft zu verkleben, darum war ich anfangs skeptisch. Aber Hut ab - das haben sie bei Woodland geschafft! Vorn bereits ein Sperrholzbrett für den Rand - die Gelände-Silhouette ist schon angezeichnet.
So sieht´s dann aus! Strom kommt durch den Kabelkanal links, erste Styrodur-Blöcke dienen als Grundlage für alles, was nun noch kommt.
Jetzt ist auch die Trasse der Straße schon fertig, bei mir gibt es ziemlich viele Straße, so wie es "draußen" auch der Fall ist. Ein Bahnübergang wird das besondere Schmankerl dieses Teilstücks sein. Das Gelände ist nun über den grob geschnitzten Styrodurblöcken konventionell mit Zeitungspapier und Gips entstanden und auch schon coloriert. Unten ein Erbstollen und vorn das kleine Stellpult zum Bedienen der Schranken und zum Schalten der Beleuchtung.
Und nun schon mit passendem Hintergrund. Die Streben tragen den Oberschrank und sind leider nicht gut zu kaschieren, dieses Manko muss hinterher der florale Wildwuchs ausbügeln.
Die Schrankenanlage (Viessmann) ist eingebaut, die Straße aphaltiert (Markierungen folgen) und ein erster Baum sprießt aus dem Boden. Auch der Feldweg ist bereits vorbereitet.
Test der Beleuchtung, die Wandlampe des Schrankenwärterhauses muss noch mit etwas Farbe gedimmt werden. Mit höherem Vorschaltwiderstand funktioniert das nicht, denn wenn ich den weiter vergrößere, erlischt die LED vollständig, Fluch der Elektronik. Aber mit Farbe geht das ganz gut. Das ist übrigens bei Signalen ein großes Problem - ein einfaches Gleissperrsignal beleuchtet seine Umgebung wie ein Halogenstrahler es im Original tun würde. Und man kann fast nichts dagegen tun. Farbe hilft hier nicht, denn sie verklebt die beweglichen Teile. Verdammt, ich habe es probiert!
Der Rand von Modul IV - meine alte Ente überholt hier gerade einen Radfahrer, der etwas langsamer ist als der 23-PS-Bolide. Von hier führt die Jontorfer Allee nach Jontorf - huch, ich habe zwei verschiedene Ortsausgangsschilder montiert - muss ich noch ändern.
Mein AK mit damaligem Originalnummernschild
Jetzt ist auch der Feldweg zu benutzen, der Fendt-Traktor erinnert an die vielen Stunden, die ich als Kind auf dem Notsitz gesessen habe, während mein Onkel Herbert - "Das hat ja alles keine Art" - gepflügt hat. Ich habe schon als 10jähriger den Trecker gefahren, war zwar mit der Kupplung wegen mangelnder Beinlänge schwierig, aber ging. So konnte ich schon bei der Ernte in der Soester Börde helfen und auf dem Feld den Erntewagen "ins vorne" fahren während die anderen mit den Heugabeln die schweren Garben hochgestemmt haben. Traktoren waren früher eine andere Art von Maschine, wenn man sieht, mit welchen Luxuskarossen unsere Landwirte heute auf die Felder (oder zu Straßenblockaden) fahren - da wehte damals ein anderer Wind. In des Wortes bester Bedeutung.
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