Das eigene Leben auf der Modellbahn
Klar, baut man eine Modellbahn in einer Epoche, die auch für das eigene Leben von Bedeutung war, dann juckt es einem doch in den Fingern, hier und da die eigene Vita auf die Bahn zu bringen. Etwa mit den Autos - nahezu alle PKW, die wir im Laufe der ersten Autofahrer-Jahre meines Lebens gefahren haben, finden sich auf den Straßen rund um Timmerbruch. Der rote R4 etwa, der durstige VW1600 oder die Dyane und der aufgepimpte Citroen AK (schon damals mit Stereo-Anlage, schließlich musste der Sound von Pink Floyd ja auch unterwegs gut ´rüberkommen), beides Rennpferde aus dem Stall von Citroen. Hier unten der selbst ausgebaute AK bei dem verwegenen Versuch, auf der Jontorfer Allee einen Radfahrer zu überholen. Und natürlich fahren sie alle mit dem Original-Kennzeichen!
Meine alte Ente, ein 2CV AK, auf der Jontorfer Allee unterwegs
Hier das Original, DT-AJ 820 auf dem Autostrand kurz vor Skagen, DK, Westküste.
Aber auch die Nicht-PKWs sind dabei: so schnurrt ein M113 mit Begleitfahrzeug die Steigung nach Jontorf hoch. Der Panzer gehörte natürlich NICHT mir, ich habe ich als Tast-Funker während meines Wehrdienstes beim Bund gefahren, 3./FmBtl 7 in Lippstadt, Lipperlandkaserne. Dieser Panzer hätte mich beinahe einmal umgebracht - das ist für mich also schon ein wichtiges Ereignis gewesen, damals im Lipperland! Als sich der M113 plötzlich weder lenken noch bremsen ließ, und das in voller Fahrt.
Diese Geschichte gibt es HIER!
M113, muss noch umgenummert werden
Den LKW von Reinecke Fuchs, den ich in meinem ersten Leben als Bäcker immer dann nachts gefahren habe, wenn der etatmäßige Fahrer erkrankte oder Urlaub machte, habe ich noch nicht als Modell gefunden. Es hapert eigentlich auch daran, dass ich mich an den Typ nicht mehr genau erinnern kann. Es war ein MAN, Kurzhauber, ein Zweiachser mit Plane und Spriegel, inkl. Ladebordwand, der oft mit einem 3achsigen Anhänger kombiniert wurde. Für mich waren gerade diese Anhänger-Fahrten immer SEHR aufregend. Ich habe damit saures westfälisches Landbrot aus Salzkotten und geschmackloses Kaiser-Toast aus Dortmund-Eving ins Rheinland gefahren, Nacht für Nacht. Immer eine schöne Abwechslung vom langweiligen Job als Ofenführer. Und gut bezahlt, da ich jede Nacht für sechs Stunden steuerfreien Nachtzuschlag kassieren konnte. Das rappelte im Karton! Aber wie geschrieben: der Lastzug fehlt hier noch. Dafür ist der gute Opel-CarAvan dabei, das Auto hatten meine Eltern als ich 15 oder 16 war und es war der erste PKW, den ich fahren durfte, abseits öffentlicher Flächen, mit Vattern nebenbei. Auch er trägt seine Originalnummer auf dem Nummernschild, DO-P 387. Schon komisch oder? Man vergisst trotz mehrfachen liebevollen Hinweises die Spülmaschine auszuräumen - aber an so ein blöden Nummernschild kann man sich noch Jahrzehnte später erinnern.
Doch noch viel wichtiger, viel persönlicher: das eigene Haus! Das haben wir zwar erst viele Jahre später bezogen, in der Epoche III/IV war ich ja noch Kind, junger Erwachsener, Student - trotzdem juckt es einem natürlich in den Fingern. Und so kam es wie es kommen musste! Inzwischen ist unsere derzeitige Bleibe (und Heimat von Timmerbruch) auch auf der Modellbahn entstanden - unser Haus!
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