Modul IV - Übung macht den Meister

Das Modul IV nimmt gewissermaßen eine Sonderstellung ein. Es ist ortsfest auf einem ehemaligen Büroschrank untergebracht, hat aber keine Verbindung zum Hauptteil der Anlage, kann also nur befahren werden, wenn das mobile Segment Nr. III die Verbindung herstellt.

Und noch etwas hebt es aus allen anderen Modulen heraus: hier habe ich die ersten Geländestrukturen erstellt, hier habe ich mich ausprobiert mit all jenen Materialien, die man früher nicht dafür verwendet hat, die es teilweis gar nicht gab. Styrodur etwa, oder Spachtelmasse aus dem Künstlerbedarf, später mit den Techniken zur Herstellung von Bodentexturen und final dann auch mit dem Aufschießen von Grasfasern. Immer so zwischendurch, wenn ich des öden Schotterns müde war, habe ich mich hier ausgetobt.

Das Modul ist mal gerade 120cm lang und nur 40cm breit - nicht viel Platz also. Schon bei der ersten Stellprobe war klar: das schöne Gebäudemodell des Kohlenhandels, das ich als Schmiede deklarieren wollte, würde hier niemals vernünftig passen. Zuletzt blieb die sanft geschwungene Strecke und eine Straße, die mit einem beschrankten Bahnübergang das Gleis überqueren sollte.

Die Stromversorgung kommt über einen Kabelkanal vom Hauptteil, Bahnübergang und Beleuchtung werden aber direkt am Modul geschaltet. So kann hier ein Schrankenwärter "vor Ort" aktiv sein. Der Lautsprecher der Viessmann-Schaltung liegt unter dem Schrankenwärter-Haus - und ehrlich: es hört sich richtig gut an, wenn sich hier die Schlagbäume senken und es dazu bimmelt. Ein sehr gut ausgewähltes Originalgeräusch.

Ein Erbstollen lockert vorn das Gelände etwas auf. Solche Stollenöffnungen gibt und gab es im Ruhrgebiet überall. Wer einen solchen tief liegenden Stollen hatte, über den die Gruben (im Ruhrgebiet: Zechen) entwässert werden konnten, war finanziell auf der sicheren Seite. Das Recht, diese Stollen zu betreiben, wurde vererbt, daher der Name. Da meine Enkel den dunklen Eingang sehr interessant (und gruselig) fanden, kann auf Knopfdruck ein Halloween-Kürbis weit hinten am Ende des Ganges beleuchtet werden. Immer eine der ersten Aktionen wenn die Kids die Anlage stürmen.


Hier noch der freie Blick bis an die Alpen - unverbaut und unverwachsen...

Dieses Modul und das notwendige Verbindungsmodul III waren auch die ersten Stellen, an denen ich das Problem der genau passenden Gleise an den Rändern klären musste. Davor hatte ich ganz schön Manschetten. Die Fotos von den FREMO-Treffen mit Hunderten solcher Verbindungen allerdings haben mit dann doch die nötige Zuversicht vermittelt, dass selbst ich das schaffen kann. Ich habe die Gleise unmittelbar vor den Trennstellen mit Marine-Kleber fixiert, praktisch in einen solchen Kleber eingebettet.

Die schwarze Masse habe ich als Skipper genutzt, damit kann im Prinzip ALLES mit ALLEM verklebt werden, und zwar zuverlässig. Nach dem Aushärten entsteht so eine bombenfeste Verbindung des Gleises mit dem Untergrund. Und bisher klappt es mit den Übergängen auch hervorragend. Wobei ich mir zuletzt immer ein bisschen Spielraum eingebaut habe, die Möglichkeit, für die letzten Hundertstel-Millimeter doch noch etwas Raum zum Justieren zu haben. Einziges Problem sind die empfindlichen Gleis-Enden. Sie liegen ja direkt am Rand, MÜSSEN direkt am Rand liegen und bereits zweimal waren die Profile an einer Stelle durch Stoß oder sonstige unsanfte Berührung aus den Kunststoff-Halterungen an den Schwellen herausgerutscht. Zwar ließ sich das mit Sekundenkleber schnell und korrekt reparieren, aber da muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Auf jeden Fall geht es jetzt beim Andocken zu wie bei den Igeln beim Sex: sehr vorsichtig!

Auch ein anderes Problem musste erstmals gelöst werden: WO endet eine Straße, vor allem: WIE endet sie? Man kann ja schlecht eine Straße stumpf vor der Hintergrundkulisse "abschneiden" - sie braucht doch eine Perspektive! Die Jontorfer Allee jedenfalls habe ich in einem Gefälle enden lassen, sie läuft den Berg hoch und über eine Kuppe geht´s dann wieder zu Tal. Niemand sieht das Ende der Allee - und die Fahrzeuge keuchen die Steigung hoch. Da reicht dann als Kuliise etwas Himmel.

Schwierig ist die Beleuchtung solcher schmalen Regalanlagen. Kommt sie von außen, werfen Bäume und Gebäude einen Schatten auf die Hintergrundkulisse. Kommt das Licht nur von hinten, sieht das auch nicht sonderlich gut aus. Oben, also direkt unter dem Oberschrank, habe ich zu wenig Platz für eine Lichtquelle. Im Augenblick gibt es eine LED-Zeile hinten und vorn am Rand entlang, aber das finde ich suboptimal - da bin ich noch nicht mit fertig.

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