Timmerbruch-Hafen: aber jetzt!
Noch mal im Zeitraffer:
Kurz darauf:
Stellpult eingebaut, Pflaster eingefärbt.
Stellpult solo: hierüber werden die drei Weichen des Hafenbahnhofs geschaltet sowie die Einfahrtweiche, um von der Anlage zum Hafenbahnhof zu kommen. Alle Taster blau, genau wie der Weichen-Gruppentaster links. Die Segmentdrehscheibe wird über die drei roten Taster geschaltet, mit dem Kippschalter kann ich den Fahrstrom für das gesamte Modul abschalten. Warum? Mache ich eigentlich immer, auch wenn ein Zug im Schattenbahnhof angekommen ist. Bisher habe ich es drei Mal erlebt, dass beim Neu-Start nach einem Kurzschluss plötzlich mehrere Loks gleichzeitig Amok liefen und los schossen. Da war ich dann doch froh, dass ich mehrere Not-Aus-Taster fürs schnelle Abschalten des kompletten Gleisstroms verbaut hatte. Hier kann ich dann den gesamten Hafen abschalten wenn dort eine Lok länger warten soll. Die macht dann bei einem eventuellen kollektiven GAU auf jeden Fall schon mal keine Probleme...
Erster Gebäude-Test.
Mehr Gras, auch im Pflaster, ein paar Blüten.
Noch mal nachgrasen, jetzt punktuell 7mm-Fasern...
...sieht dann immer erst schaurig aus.
Jetzt das Wasser! Das habe ich noch nie gemacht, entsprechend gespannt bin ich dabei. Das Wasser will ich mit KLOPAPIER darstellen. Ich habe schon gedacht: gut, dass die Hamsterphase der frühen Corona-Einschränkungen vorbei ist, man wäre ja sonst in Teufels Küche gekommen wenn jemand spitz bekommen hätte, dass die überaus wertvolle Resource hier in größeren Mengen verbraten wurde. Die Idee habe ich auf der Seite vorher beschrieben, sie geht auf den schwedischen Kollegen Martin Tärnroth zurück. Sein Video-Tutorial zu diesem Thema (mit einem deutschen Sprecher, also leicht verständlich!) gibt es HIER!
Das Bild unten zeigt den Zustand danach. Ich habe die Wellen bewusst etwas stärker modelliert, weil die späteren Schritte alles wieder etwas egalisieren werden. Die große Pappe reserviert den Liegeplatz für einen Leichter, das Kabbelwasser rechts wird ein Sportboot verursachen. Ich bin richtig gespannt, wie das mal aussehen wird.
Hier sieht man durch seitliches Licht die Wellenstruktur ein wenig deutlicher. Nun muss Farbe her!
Leider gibt´s von den Zwischenschritten keine Fotos - zu viel Hektik, DENN: es ging richtig schnell weil ich nicht allein´ am Werk war. Ich habe die maltechnischen Begabungen der übernächsten Generation genutzt. Und wie man sieht: das hat sich gelohnt. Acrylfarben unverdünnt in einzelnen Bereichen getrennt aufgetragen, dann mit Wasser die Grenzen "vermalt" - fertig! Das war echt ein Spaß zu sehen, wie aus den verschiedenen deutlich getrennten Farbzonen plötzlich eine homogene Fläche mit schönen Verläufen wurde. Natürlich weiß ich, dass in Hafenbecken eine unterschiedliche Tiefenstruktur fehl am Platze ist - letztlich bin ich mehr als 25 Jahre auf dem Wasser unterwegs gewesen! Aber ich wollte diese Technik hier ausprobieren, weil ich sie auf dem großen Modul mit der Brücke über die Timmer anwenden will. Auch da kommt es auf eine leichte Bauweise an, da kann ich mir schon aus Gewichtsgründen keinen kiloschweren Gießharzblock erlauben. Obwohl: ich werde Probleme bekommen, denn die übernächste Generation ist fasziniert von der Idee, dort Fische durch Kümmel im Wasser nachzubilden. Wie ich alle diese Wünsche unter einen Hut bekomme - ich weiß es noch nicht. Immerhin bin ich schon froh, dass ich keine Bären beim Lachse fangen ans Ufer stellen muss. Eine Saurierausgrabung habe ich mir bereits abhandeln lassen und die beiden Einhörner treiben schon jetzt auf den Weiden rund um Timmerbruch so allerlei Unfug. Mal sehen!
Dann kommt - genau wie Martin Tärnroth das erklärt - eine erste Lackschicht - wasserbasierter Acryllack. Tärnroths Hinweis, dass sich lösungsmittelbasierte Klarlacke nach einiger Zeit leicht gelblich verfärben kann ich bestätigen - dieses Phänomen habe ich als Skipper mehrfach erlebt. Bei Booten wird ja viel mit Klarlacken gearbeitet, um Holz vor dem Einfluss von Wasser und UV-Strahlung zu schützen. Also hier besser der wasserbasierte Lack. Darauf kommt dann eine Schicht Weißleim. Deren Sinn erschließt sich nicht so ganz, soll die Tiefenwirkung erhöhen - aber da vertraue ich auf die Erfahrungen von Martin. Der hat ja - shit happens - zu früh lackiert und musste anscheinend den ganzen Kram wieder abräumen. Hat also alles doppelt gemacht, da sollte er die entsprechende Kenntnisse haben. Darum empfiehlt er DRINGEND, nach dem Farbanstrich mindestens 72 Stunden zu warten - ich habe lieber noch ein paar draufgelegt.
Wie man unten sieht hat die ganze Abkleberei nicht viel genutzt - beim Farbanstrich ist - NATÜRLICH - dunkle Farbe irgendwie auf das Holz getropft. Blöd, aber das lässt sich reparieren...
Hier habe ich schon mal die dunklen Stellen abgeschliffen, oben am Rand werde ich einfach eine Abschlussleiste ankleben, dann sieht das wieder gut aus. Schließlich spielt das Auge ja mit - oder so ähnlich. Insgesamt fünf Lackschichten folgen nun für die Wasserfläche, nach jeweils 12 Stunden kann die nächste Lage aufgestrichen werden. Die Zeit des Trocknens habe ich für die Anschlüsse genutzt: Straßenlaternen, Hafenbeleuchtung, ein paar wenige LEDs in den Gebäuden.
Es ist schon erschreckend, welche Kabelmengen sich in so einem kleinen Modul letztlich ansammeln. Bloß für die Steuerung der Segmentdrehscheibe, für ein paar Lampen, den Fahrstrom und die drei Weichen - sonst ist da ja nix. Platz genug ist vorhanden, aber es ist schon eine Menge Kupfer - Blick in die Unterwelt oder besser: Zwischenwelt.
Wenn alles erwartungsgemäß funktioniert - und das war dieses Mal tatsächlich auf Anhieb der Fall - werden die Inspektionsluken am Boden geschlossen: Klappe zu!
In der Zwischenzeit läuft im Keller mal wieder die Baumproduktion - da gibt es viel zu erzählen über Licht und Schatten. Aber das verschieben wir dann mal auf den Februar! Bis denne!