Alles Gute zum Geburtstag - Zwei Jahre Timmerbruch!

Am 1.11.2020 habe ich mit dem Bau der Anlage begonnen und der Plan war, nach zwei Jahren eine betriebsfähige Anlage zu haben, die einen Fahrbetrieb vor dem Hintergrund erster Geländegestaltungen ermöglicht. Dieses Ziel hatte ich schon vor langer Zeit erreicht! Alles gut also zum Jubiläum! Fast jedenfalls, denn der preußische Patient siecht dahin, liegt erneut auf dem Krankenbett. Dazu gleich mehr. Wie im Oktober angekündigt war ich zwei Wochen im "alten Hobby" unterwegs - ich habe einen kleinen Motorkreuzer gechartert und bin Einhand durch Friesland gefahren. Lauwersmeer, Kleiroute, Middelzeeroute, um nur einige Ziele und Wasserwege zu nennen. Wer Spaß hat, darf den Törn gerne nachfahren. Und Geheimnis: über die Sturmtage habe ich Unmengen von 1:87-Menschleins bemalt. Vor allem billige Konvolute aus Fernost aufgepimpt. Solange die Wellen nicht überhandnehmen, geht das auch an Bord. Wer also mit aufs Wasser will, KLICKT EINFACH HIER!


Sonnenaufgang im Nirgendwo - immer ein fast mystischer Augenblick

Zurück nach Timmerbruch: wer hier schon länger mitliest, erinnert sich an die Geschichte meiner absoluten Lieblingslok. Am 3.11.2020 hielt ich sie erstmals in den Händen, auf den wenigen Zentimetern der damals im Rohbau befindlichen Anlage lief sie sehr gut, im Januar dann plötzlich nicht mehr: das Tenderdrehgestell hatte sich von der Stromaufnahme verabschiedet. Die Maschine wurde zu MÄTRIX eingeschickt, war ja ein auf 2-Leiter (TRIX) umgebautes Märklin-Modell. Dabei hatte man sich in Sachen Stromaufnahme für eine preiswerte Billiglösung entschieden. Mehrere Reparaturversuche gab es - am Ende konnte ich das Modell nach 7 1/2 Monaten (siebeneinhalb Monate, das sind rund 220 Tage!) wieder laufen lassen. Man hatte ihm - auf meinen Wunsch - ein 2. Tenderdrehgestell mit Stromaufnahme spendiert - siehe Foto. Prima. Doch nun kommt das alte Problem zurück: beide Tenderdrehgestelle haben sich abgemeldet und da gibt es dann eben wieder Aussetzer, letztlich nehmen nun auf der rechten Seite nur noch die drei Treibräder den Strom auf - eines davon hat einen Haftreifen und das mittlere kann sich sehr frei auf der Achse bewegen - Kompromiss wegen der befahrbaren Radien. Für die Stromaufnahme tödlich. Was mache ich? Wieder einsenden? Selbst drangehen und die (verlängerten) Garantieansprüche verwirken? Ich weiß es noch nicht.

So war das im Januar 2021 mit der P8, der 38, meiner absoluten Lieblingslok! Unten auf der Seite sind die Einzelheiten!

*Aktualisierung: der Modellbahnshop Lippe hat mich autorisiert, mal selbst unter die Haube zu schauen, habe ich dann auch gemacht. Drinnen alles ok, die Litzen der Drehgestelle kommen an und sie sind auch korrekt mit dem Elektro-System der Lok verbunden. Keine kalte Lötstelle, kein Nix. Also muss es direkt am Drehgestell liegen. Nach dem Ausbau der Drehgestelle stellt sich heraus: auch hier besteht die Verbindung ins Innere. Letztlich liegt der Fehler an der Verbindung des Drehgestells zum Tender, zwei einfache schmale Kupferbleche, die auf einem Mteallstück schleifen (sollen). Da ist wohl der Andruck zu gering gewesen/geworden, etwas hochgebogen funktioniert wieder alles. Bloß wie lange?

Ansonsten läuft es prima. Das Stellpult bewährt sich, alles klappt wie geplant. In der Halterung darüber stecken die Spickzettel der einzelnen Maschinen, die gerade fahren - auch das ist ja das komplette Chaos, bei nahezu jeder sind die Tastenbelegungen andere, und nicht immer kann man die Belegung so einfach ändern - mit den PIKO-Loks komme ich gar nicht klar was das Mapping angeht. Eine Aufgabe für die langen Winternächte...

DAS hier ist meine augenblickliche "Hauptbaustelle" - das Tanklager. Wie schon mehrfach beschrieben liegt dieses Gleis über einem zentralen Lötstützpunkt mit über 100 Anschlüssen - doch ich wollte den Platz nicht ungenutzt lassen. Die kleine Platte muss also heraus zu ziehen sein, daher die IKEA-Knöpfe. Ein Tanklager soll her als Begündung für meine vielen Kesselwagen. Betrieblich ein Leckerbissen, denn das Anschlussgleis liegt auf freier Strecke und erfordert zur Bedienung eine Sperrfahrt. Als Abgrenzung nach hinten ist mir leider nichts besseres eingefallen, als die Arkaden weiterzuziehen, sind jetzt ein paar zu viele an einer Stelle geworden, aber wie gesagt: es mangelte an Alternativ-Ideen. Mal sehen, ob ich da durch den Bewuchs ein wenig von der Monotonie wegnehmen kann.

Immerhin müssen zwei der offenen Bögen zugemauert werden, sie liegen innerhalb des Betriebsgeländes und würden sonst jederman und jederfrau Zutritt gewähren - das geht natürlich nicht. Also Ziegelmauer und Not-Tür. Vorn zu sehen der schmale Spalt, den bald ein Tank verdecken wird. Die Löcher sind für Strahler - ich möchte ungern Lichtmasten aufstellen, weil ich ja immer über das Tanklager greifen muss, wenn ich mal auf dem Bahnhof eingreifen muss - und das wird allein wegen der Kuppelei öfter der Fall sein. Schauen, wie das wirkt, ich fürchte aber, ich werde um weitere Lampen nicht umhinkommen. Die bekommen dann aber kurze Masten - sonst haben sie nur ein kurzes Leben...

Ein Hartfaserplatte sorgt für die Erhöhung des Planums, denn die Gleise sollen "im Asphalt" liegen. Habe ich mir so vorgestellt.

Und so sieht es derzeit aus mit provisorisch aufgestelltem Hochbau. Ich glaube, da muss noch irgend etwas in Sachen Gebäude hin, nur ein kleines Häuschen, das große Verwaltungsgebäude befindet sich "außerhalb" der Anlage. Oder ich baue da eine Insider-Tankstelle hin. Wo man Kraftstoffe "direkt ab Tankwagen" bunkern kann. So etwas gab es früher am Dortmunder Hafen, da wurde unser Lieferwagen betankt, für sage und schreibe - FESTHALTEN - 49 Pfennig pro Liter! Heute inflationsbereinigt etwa 1€. Da habe ich gerade deutlich teurer getankt, naja, war ja auch in Dortmund, nicht in Timmerbruch...

Die zweite November-Baustelle ist das Bw. Immerhin ist bereits die Zufahrtstraße beleuchtet, nun muss ich aber so langsam mit Bekohlung & Co. zu Potte kommen. Fertig sind die Teile schon, die Bekohlung wird gerade durch eine Lage Echtkohle aufgepimpt und nun gilt es, die Beleuchtung zu planen. Das Verwaltungsgebäude ist immerhin im Bau - provisorisch stehen schon zwei Wände, einfach um mal die Dimensionen der Bauten zu sehen. Das ist ein Projekt zusammen mit meinem 6jährigen Enkel, der erstaunlich feinfühlig mit den Bauteilen umgeht, mal sehen, was daraus wird. Also aus dem Bau...

Ich will dazu hier keine modernen Gittermasten aufstellen, es sollen schöne alte Laternen werden. Gibt´s übrigens für den berühmten Appel und das befreundete Ei bei Kokologgo - einfach mal reinklicken. In der Regel portofrei und unschlagbar günstig. Wenn man den einen oder anderen Kompromiss machen kann. Unten drei von mir verwendete Lampentypen. Die schönen Lampen rechts etwa kosten 19€ - nicht einzeln, im 10er Pack (ZEHN) Stück! Da kann man es prima locker angehen mit der Straßenbeleuchtung.

Ich finde, die alten Lampen sehen einfach unschlagbar aus - es gibt sie in den drei Farben - gelb, warmweiß, weiß - das warmweiße Licht passt m.E. am besten.

Inzwischen sind die Straßen "asphaltiert" und erste Grashalme sprießen auch schon. Schön, dass ich die beiden mobilen Teilstücke für solche Dreckarbeiten wie das Begrasen in den Keller verbannen kann. Tut mir irgendwie leid, dieses vorwitzige Grün grünt so hoffnungsvoll - letztlich muss das Bw-Gelände ja ziemlich dreckig werden, viel Müll, jede Menge Kohle und Schrott - es darf ja nicht wie ein gepflegter Stadtpark ´rüberkommen. So etwas gab es in der Epoche III nämlich tatsächlich. Auch das ist Vergangenheit, manche Dinge sind einfach unwiederbringlich verloren gegangen. Schrott?

DER Schrotthaufen hier ist schon umgezogen. Timmerbruch-Ost wartet immer noch auf Ladegut und jede Menge schwitzender Malocher. Und die letzten Details müssen noch her: Straßenmarkierung, Schilder, Begrenzungspfähle und und und. Außerdem harren die Räume mit den geöffneten Türen einer wenigstens minimalen Innengestaltung. Da gähnt die Leere...

...während die Geschäfte des Getränkehandels florieren. Reichlich - die ganze Welt des Bieres - da ist ganz schön was los, es werden Überstunden geschoben, sogar nachts wird gearbeitet. Der Laden läuft, das Bier auch, vor allem im Verkostungs-Saal ganz oben mit Blick über die Stadt. Da greift abends, wenn die Stimmung hoch kocht, sogar der alte Reichlich höchstselbst in die Tasten (der 1:87-Flügel ist immer noch nicht lieferbar!) und dann wird sogar geschwoft. Geheimtip des städtischen Touristik-Büros...

...wir schauen mal etwas näher hin. Oder besser nicht, denn dann fällt auf, dass ein Fensterrahmen schief eingeklebt ist. Macht aber nichts, denn das fällt nur auf einem Foto auf. Was ich immer sage: dieses ganz Drumherum ist ja nur Kulisse, auch wenn es viel Zeit kostet. Wenn man mit der V160 an den Güterzug ankuppelt, hat man für diese Details keinen Blick, dann zählt allein die Illusion, die dieses Umfeld erzeugt.

Trotzdem gibt man sich schon ein wenig Mühe, denn große Fenster laden ja förmlich dazu ein, auch etwas "drinnen" zu gestalten und dann sieht man eben diese arme Socke hier. Sogar nachts werden Fässer mit Irgendwas verladen, gekarrt, eingelagert. Wahrscheinlich schwarz gebrannter Korn. Darum heimlich in der Nacht, darum schenkt der alte Reichlich so reichlich ein, wenn´s "aufs Haus geht". Ja, manchmal ist man echt sprachlos was so alles bei Reichlich* - der ganzen Welt des Bieres abgeht, und überhaupt in Timmerbruch, in Timmerbruch an der Timmer...

*Ich hab´da einfach den Namen des lokalen Getränke Platzhirsches Weidlich etwas umgeändert, bei mir heißt der Laden eben Reichlich. Ich finde, das passt besser!

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